ECC-Box 09/2024 - Distillerie Lehmann Oh la la! Gin

Es ist mal wieder Reisezeit. Und damit der Clash der Kulturen uns nicht allzu hart trifft, reisen wir von Italien in eines der Nachbarländer, das sich ebenfalls bestens mit Lebensart und Genuss auskennt. Den September verbringen wir in Frankreich, im beschaulichen Elsass. Als Saarländer kennen wir die Gegend recht gut, von zahlreichen Ausflügen und aus dem Geschichtsunterricht.

Für alle, die nicht gerade um die Ecke wohnen: Obernai ist eines der Städtchen, das aussieht, als sei man in ein Märchenbuch gefallen: alte Fachwerkhäuser entlang eines kleinen Flusses, der durch die Innenstadt zieht. Umgeben von einer dicken steinernen Stadtmauer, die es bei all den früheren Gebietskämpfen zwischen Deutschland und Frankreich dringend brauchte. Es überrascht uns kaum, dass wir hier auf eine alteingesessene Traditionsbrennerei treffen.

Distillerie Lehmann - Brennhandwerk in 6. Generation

Wer ins Elsass kommt, genießt neben dem Wein aus den umliegenden Lagen hin und wieder auch mal ein „Eau-de-Vie“, einen Obstler oder Tresterschnaps. Auf eben den ist die Distillerie Lehmann seit über 170 Jahren spezialisiert. Sie gilt als die älteste handwerkliche Brennerei im Elsass und wurde vom Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie mit dem Label „Living Heritage Company“ für ihr seltenes Know-How und das Generationen übergreifende Erbe ausgezeichnet.

Darauf sind Yves (5. Generation) und sein Sohn Florent sehr stolz. Trotz allem trieb beide der Wunsch um, mit der Zeit zu gehen. Und so widmete sich Yves 1998 dem ersten in Frankreich entwickelten Whisky – auf den bis heute fünf weitere hauseigene Kreationen folgten. Und Florent fokussierte in den letzten Jahren die Herstellung eines eigenen Gins - und zwar einem ganz besonderen. Ein Gin, wie wir ihn bisher noch nie getrunken hatten!

Oh la la! Gin - so simpel und doch so gut

Juniperus communis – eine Ode an unseren geliebten Wacholder! Mit dem Oh la la! haben wir endlich einen Vertreter gefunden, der einfach und dennoch komplex die Kraft des wichtigsten Inhaltsstoffes eines Gins widerspiegelt. Deswegen beschäftigen wir uns heute nicht mit den exotischsten und seltensten Botanicals, sondern damit, wie man aus einer einzigen Beere maximal viele und unterschiedliche Geschmacksfacetten herauskitzelt!


Beim Tasting glaubt man kaum, dass es sich hierbei um einen Single Botanical Gin handelt. Am Gaumen tritt er aromatisch & rund mit ausgeprägten fruchtigen Wacholdernoten auf, die durch subtile pfeffrige Untertöne akzentuiert werden. Im langen Abgang zeigen sich erneut die frischen Zitrusnoten des Wacholders. Diesen bezieht das Vater-Sohn-Duo aus Deutschland (wild gewachsen und von Hand gepflückt) und gibt ihn frisch gemahlen, ohne die Beeren zuvor zu trocknen, in die Brennblase.

Doch noch ein paar Botanicals mehr? Unser Perfect Serve

Als Filler für unsere September-Box haben wir das Thomas Henry Botanical Tonic Water ausgewählt. Der Oh la la! Gin macht es einem beim Pairing mit diversen Fillern aber auch wirklich einfach. Durch seinen Wacholder-Fokus kannst Du ihn mit vielen verschiedenen Tonics ausprobieren und ein bisschen herumexperimentieren.

Für das Thomas Henry Botanical Tonic haben wir uns entschieden, da es ein paar eigene Geschmacksnuancen mitbringt. Wie der Name schon sagt, sorgt dieses Tonic Water nicht nur für die klassische Chinin-Note in Deinem Drink, sondern auch für herbale und florale Noten von Rosmarin, Wacholder, Lorbeer, Estragon, Schlehe, Holunder und Fichtennadel. Das funktioniert durchaus nicht mit jedem Gin, doch zusammen mit dem Oh la la! ist dieses milde Tonic unser Perfect Serve!

Wie Yves und Florent ihren Gin am liebsten trinken, haben wir sie bei unserem Interview gefragt. Und um noch ein paar Meinungen mehr einzuholen, haben natürlich auch unsere Spirits Blogger eine Flasche Oh la la! Gin bekommen, um daraus einen Cocktail ihrer Wahl zu kreieren. Die Ergebnisse findest Du in unserem Rezept-Booklet, das in jeder ECC-Box enthalten ist.

Sobald Deine Box bei Dir angekommen ist, bist Du also bestens ausgestattet mit Gin, Tonic und jeder Menge Inspiration. Da fehlt nur noch das Eis und schon kannst Du es Dir mir Deinem Drink gemütlich machen. An dieser Stelle bleibt uns nur noch zu sagen: Au revoir et à la tienne!

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