ECC-Box 02/23 - Young Salt Gin

 

Gin und Balkan? Ehrlich gesagt wäre uns diese Kombination auch nicht unbedingt in den Kopf gekommen. Nach unserem Besuch bei den Gründern des Young Salt Gin sind wir nun schlauer!

Deshalb erfährst Du heute, wie die Botanicals dieses serbischen London Dry Gins seine Heimat und gleich mehrere Kulturen spiegeln, was es mit dem Namen "Young Salt" auf sich hat und dass Gin-Cocktails sogar auf dem Balkan Tradition haben. Außerdem wollen wir noch ein bisschen über Flaschendesign sprechen, denn das Auge trinkt ja bekanntlich mit. Los geht's!

Wer steckt hinter dem Young Salt Gin?

Wie Du mittlerweile weißt, sind uns beim ECC die Menschen und Geschichten hinter den Gins besonders wichtig. Wir wollen kleine Craft Destillen und passionierte Gründer unterstützen, die sonst zwischen großen Konzernen und populären Markennamen untergehen - obwohl sie ganz viel Liebe in ihre exzellenten Produkte stecken. Der Gin-Markt ist in den letzten Jahren extrem gewachsen und sich dort zu behaupten ist nicht ganz einfach. Umso mehr freut es uns, wenn sich kleine Hersteller zusammentun, sich austauschen und gegenseitig unterstützen. So war es auch beim Young Salt Gin.

Uroš und Marko Milosavijević sind zwei Brüder aus Belgrad, die hauptberuflich in der Finanzberatung tätig sind. Doch die Liebe zum Gin und zu ihrer Heimat hat die beiden dazu inspiriert selbst zu experimentieren und vor der Brennblase aktiv zu werden. Bei einem Gin Festival trafen sie auf Erik Sarkić, den Gründer des slowenischen Brin Gins. Er sorgte für den letzten Tropfen Inspiration und diente als Ansprechpartner für offene Fragen, die sich in den Monaten darauf ergaben, als der Young Salt Gin Schritt für Schritt das Licht der Welt erblickte. Wie es vom ersten Tag der Rezeptentwicklung in 2018 bis zur eigenen Destille in Markos Wohnhaus kam, verraten wir Dir im Booklet der ECC-Box 02/23. Jetzt kommen wir erst mal zum Geschmack!

Young Salt Gin - Produkt eines kulturellen Schmelztiegels

Wir haben es schon verraten: Geschmacklich repräsentiert der Young Salt Gin seine Ursprungsregion, den Balkan. Dabei stammt die Grundzutat eines jeden Gins, der Wacholder, dieses Mal direkt aus Serbien und wird im Kopaonik, einem Gebirge etwa 260 km südlich von Belgrad, von Hand gepflückt. Dazu stoßen mediterrane Zitrus-Aromen aus den Schalen spanischer Orangen und italienischer Zitronen und die Noten des Orients, die vor allem durch Granatapfelblüten, Mandeln und geröstete Haselnüsse aus der Türkei vertreten werden. Geschmacklich präsent sind außerdem Kardamom, Koriandersamen und im Abgang die leichte Schärfe von Piment.

Na? Überrascht, dass Gin und Balkan doch richtig gut zusammen passen? Dann kommt jetzt noch eine Annekdote für richtige Ginthusiasten, die in der nächsten Unterhaltung mit ihrem Hintergrundwissen glänzen wollen: Der erste Cocktail Serbiens war ein "Kleka-Soda" und bestand tatsächlich aus Wacholderschnaps und Sodawasser. Diese Kombination schaffte es sogar auf die Cocktail-Karte des berühmten Orient Express und soll das Lieblingsgetränk des serbischen Doppelagenten Dušan Popov gewesen sein, der von vielen als Vorbild für die Figur des James Bond gehalten wird.

Was hat's denn jetzt mit dem Salz auf sich?

Es ist Dir sicher aufgefallen: Anders als man anhand des Namens vermuten könnte, hat der Young Salt Gin geschmacklich rein garnichts mit Salz zu tun. Der Name bezieht sich viel eher auf eine Redensart. "Old Salt" ist die Bezeichnung für einen alten Seemann, der seine Geschichten von Generation zu Generation weitergibt. Die beiden Brüder haben sich daran orientiert und den Gegenpol "Young Salt" etabliert als Symbol einer Reise, die gerade erst begonnen hat, quasi für das Segeln auf den Wellen des Lebens. Und wenn Du jetzt gerade Deinen Schul-Atlas ausgraben wolltest um das Meer und die Wellen in Serbien zu suchen: Diese Mühe wäre vergebens. Das pannonische Meer, das früher über Belgrad lag, existierte im Miozän und Plizän - also vor 20 Millionen Jahren. Heute hat das Land selbst keinen Zugang zum Meer - der Balkan als Gesamtregion betrachtet natürlich schon.

Das - und der an die Seefahrt angelehnte Name - genügte den beiden Gründern, um die ruhige See, aber auch Wellen und Strudel in das Designkonzept ihrer Flasche zu integrieren. Und die beinhaltet ja passender Weise auch selbst Flüssigkeit, die sich bei jedem Griff ins Gin-Regal bewegt. Apropos Bewegung: Die von Linien geprägte Optik verändert sich, wenn Du die schwarze Keramik-Flasche drehst. "Auf diese Weise spielt das Design mit der Wahrnehmung und ermöglicht die Entfaltung visueller Geschichten", verrät Designer Stefan Knezevic.

Klingt abstrakt? Die Jury des German Design Awards 2022 hat es überzeugt. Die in Deutschland hergestellten Flaschen mit ihrem minimalistischen und doch bedeutungsschweren Design haben den Award für "Excellent Communication Design" in der Kategorie "Brand Identity" erhalten. Von der hohen Kunst jetzt noch zu etwas Bodenständigem: Das praktisch unzerstörbare Material, das der Zeit standhält und beliebig recycelt oder upgecycelt werden kann, punktet auch beim Aspekt Nachhaltigkeit. Das gefällt uns!

Wenn Du jetzt Deine ECC-Box 02/23 bestellst (oder irgendetwas anderes aus unserem Shop) kommt auch von uns das Versprechen: So nachhaltig wie möglich! In unsere Pakete kommt kein Plastik, zum Polstern und Verkleben nutzen wir ausschließlich wiederverwendbares Papier.

Das war unser Wort zum Sonntag. Jetzt genehmigen wir uns erst mal einen schönen Young Salt Gin & Tonic - aus der Box übrigens mit dem Goldberg Japanese Yuzu Tonic und dem Goldberg Ginger Ale.

Cheers!

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