ECC-Box 02/2022 - Interview mit dem Gründer Tarquin Leadbetter

ECC: Wie würdest Du selbst das Aroma Deines Mediterranean Gins beschreiben?

Tarquin: Es handelt sich um eine Abwandlung unseres klassischen Tarquin's Cornish Dry Gin, dessen Rezeptur um Zitronenthymian, Rosmarin, Salbei und eine erhöhte Menge an Zitronenzesten erweitert wurde. Im Nosing erinnert er mich an Zitronenhaine und wilden Thymian, geschmacklich wartet er mit weichem Wacholder, kräftigem Rosmarin und würzigen Zitronennoten auf. 

ECC: Was ist Dein Perfect Serve?

Tarquin: Geschmacklich ist es schwer einen klassischen Gin & Tonic zu übertreffen. Ich bevorzuge das Mischverhältnis 1:2 (ein Teil Gin auf zwei Teile Tonic), serviert mit viel Eis und als Garnish einen Rosmarinzweig sowie eine Zitronenzeste.

Der krautige und würzig-frische Geschmack des Gins kommt auch im weltberühmten Basil Smash gut zur Geltung:

60 ml Tarquin's Mediterranean Gin

22,5 ml Zitronensaft

10 ml Zuckersirup

12 Basilikumblätter

Zuerst das Basilikum in einem Shaker zerdrücken, dann alle anderen Zutaten in den Shaker geben und auf Eis shaken. In ein mit Eis gefülltes Old-Fashioned-Glas abseihen und mit einem Basilikumblatt garnieren.

ECC: Welche Tipps würdest Du Gin-Einsteigern mit auf den Weg geben?

Tarquin: Jeder Gin ist die Idee eines Master Distillers. Der Weg der Entdeckung und Erforschung ist also eine spannende Reise! Die beste Waffen eines Gin-Liebhabers sind seine Nase, sein Gaumen und sein Geschmacksgedächtnis. Daher würde ich alle Anfänger ermutigen, so viele verschiedene Gins wie möglich zu probieren, um das eigene Repertoire zu erweitern

Rieche zuerst an jedem Gin, probieren ihn Gin pur, dann mit Tonic, in Deinem Lieblingscocktail und entdecken was Du liebst. Genieße dabei die vielen Unterschiede, denn es gibt einen Gin für jeden und für jede Gelegenheit.

ECC: Wer hat Dich bei Deiner Arbeit bisher am meisten beeinflusst?

Tarquin: Ian Hart, der Gründer von Sacred Gin, ist einer der ursprünglichen Pioniere der Craft-Gin-Bewegung im United Kingdom und wahrscheinlich auch in der ganzen Welt! Ian hat den Destillationsprozess von Gin durch die Verwendung von Vakuum revolutioniert und den Status quo in Frage gestellt, und zwar auf transparente Weise. Er zelebriert Versuch und Irrtum und konzentriert sich eher auf die Ergebnisse als auf die Methode. Außerdem ist er ein rundum guter Kerl. 

Inspiriert bin ich auch von einem Whiskybrenner namens Peter Bignell von der tasmanischen Belgrove Distillery. Er baut seinen eigenen Roggen an und mälzt ihn, destilliert in einer selbst gebauten Kupferbrennblase, verkohlt seine eigenen Fässer, verwendet selbst hergestellten Biodiesel zum Befeuern der Brennblase und nutzt Regenwasser vom Dach der Brennerei als Kühlwasser.

ECC: Welche drei anderen Gins befinden sich in Deiner Homebar?

Tarquin: Der bereits erwähnte Sacred Gin wird in Großbritannien mikrodestilliert und sollte in keiner Homebar fehlen. Zudem brilliert er im Negroni.

Außerdem mag ich den Ferdinand's Saar Dry Gin sehr - ein wirklich beeindruckender Gin in einer sehr schönen Flasche. Er ist bestens für einen trockenen Martini geeignet.

Zudem bin ich sehr angetan vom schwedischen Hernö Gin - aus ihm kann man Weltklasse-Gin-Tonics mixen.

Hinterlasse einen Kommentar